Anlässlich eines Fernsehberichts des WDR-Magazins „Westpol“, in dem massive Gewaltvorwürfe gegen Polizeibeamte der Düsseldorfer Altstadtwache erhoben werden, wird sich der Düsseldorfer Stadtrat auf seiner morgigen Sitzung aufgrund einer aktuellen Anfrage des Ratsmitgliedes Frank Laubenburg mit dem Thema befassen müssen. Hierzu erklärt Frank Laubenburg:
Die Krankenakte von Monika Hirsch ist erschütternd. Vollkommen gesund wurde sie in die Düsseldorfer Altstadtwache verbracht, gewaltsam bis auf den Slip entkleidet und durchsucht. Ihr wurde gegen ihren Willen eine Blutprobe entnommen. Acht Stunden später wird sie aus dem Gewahrsam entlassen. Ihr Hausarzt dokumentiert am nächsten Tag: Blutergüsse, offene Schürfwunden, Schwellungen im Gesicht und am ganzen Körper, außerdem Anzeichen eines psychischen Traumas. Der Zahnarzt stellt gesplitterte Zahnkronen, später nach Entfernung der Kronen starke Beschädigungen der Kieferknochen fest.
Das „Vergehen“ von Monika Hirsch: sie war alkoholisiert in ein Taxi gestiegen, ohne das notwendige Fahrgeld zu haben, der Taxifahrer brachte sie daraufhin zur Altstadtwache. Der Ehemann von Monika Hirsch, von der Wache aus informiert, wurde nicht zu ihr gelassen, Ermittlungsverfahren und Dienstaufsichtsbeschwerden gegen die Beamten wurden eingestellt.
Das ist ein unglaublicher Vorgang: es kann nicht angehen, dass Menschen eine Polizeiwache gesund betreten und mit schweren Verletzungen wieder verlassen, ohne dass die diensthabenden Beamten dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Die Erlebnisse von Monika Hirsch sind offenbar keine Einzelfall. Immer wieder berichten Menschen, dass sie – häufig alkoholisiert, was in der Altstadt nicht gerade ungewöhnlich ist - auf der Altstadtwache Gewalterfahrungen machen mussten.